DOKU.ARTS
Zeughauskino Berlin
09.09.–27.09.2015
The New Rijksmuseum
Das Rijksmuseum in Amsterdam mit seiner unschätzbaren Sammlung an Rembrandts und Vermeers ist eine der herausragenden Kunstinstitutionen weltweit. Zu Beginn des Jahrtausends wurde beschlossen, das Gebäude einer Generalsanierung zu unterziehen. Auch wenn klar war, dass das nicht über Nacht gehen würde, konnte niemand das Ausmaß der auftretenden Schwierigkeiten oder die endlosen Jahre bis zur Neueröffnung absehen.
Die Verzögerungen und Querelen (aber auch der abschließende Erfolg) sind das Thema von Oeke Hoogendijks Dokumentarfilm. Einer der Konflikte, der zuweilen unlösbar schien, war die Auseinandersetzung mit dem mächtigen Amsterdamer Fahrradverband, der forderte, der Eingang zum Museum müsse weiter für Fahrräder passierbar sein. Auseinandersetzungen gab es auch mit dem Pariser Büro, das für die Innenraumgestaltung zuständig war, da ihr Insistieren auf einer dunkelgrauen Farbpalette den Wünschen des neuen Direktors entgegenlief. (Ein früherer Direktor, den die Rückschläge zum Wahnsinn getrieben hatten, ging vorzeitig in Ruhestand.) Jeden Tag mussten, wie es schien, neue Entscheidungen gefällt, neue Egos besänftigt werden. Und nicht jeder in diesem Figurenarsenal war so diplomatisch, wie er oder sie sein sollte.
Die Filmemacherin bewies jedoch Geduld und trockenen Humor. Am Ende werden die richtigen Lösungen – oder zumindest die nicht offenkundig falschen – gefunden und es kommt zu keinem Desaster. Und eines schönen Tages ist die Königin da mit dem Direktor an ihrer Seite, um das frisch sanierte Gebäude aufzuschließen.
Oeke Hoogendijk
Die Filmemacherin Oeke Hoogendijk (*1961) machte 1990 ihren Abschluss in Theaterregie an der University of the Arts Utrecht. 1996 absolvierte sie einen Dokumentarfilmkurs der Medienakademie. Nach Fertigstellung ihrer Dokumentarfilme Een gelukkige tijd (The Saved) (1998) und The Holocaust Experience (2002) arbeitete sie zwischen 2005 und 2013 an Het Nieuwe Rijksmuseum (The New Rijksmuseum). Die vierteilige Dokumentation wurde mit dem Jurypreis des Festival International de Film sur l'Art in Montreal ausgezeichnet und gewann beim niederländischen Filmfestival in Utrecht 2013 den bedeutendsten Filmpreis der Niederlande, das „Goldene Kalb“, für den besten Dokumentarfilm.