DOKU.ARTS
Zeughauskino Berlin
19.09.–14.10.2012

Onde a terra acaba

Von vielen Brasilianern als „der beste brasilianische Film aller Zeiten“ bezeichnet, fasziniert der poetische experimentelle Stummfilm Limite (1931) von Mário Peixoto (1908–1992) bis heute. Allerdings scheinen die meisten Menschen lediglich den Filmtitel zu kennen, nur wenige haben ihn tatsächlich gesehen. Sowohl die Entstehungs- wie auch die Wirkungs- und Restaurationsgeschichte dieses Filmjuwels und „unknown masterpiece“ (Georges Sadoul) sind einzigartig. Im Mittelpunkt der Filmproduktion wie auch einiger Legenden, die sich um den Film ranken, steht Peixoto, der nach Limite keinen weiteren Film fertigstellen konnte. Seine zweite Filmproduktion Onde a terra acaba von 1933 endete in einem Fiasko und Peixoto konzentrierte sich fortan auf das Schreiben und die Literatur. Der Titel seines unvollendeten Films ist namensgebend für den Dokumentarfilm von Sérgio Machado, der wiedergefundenes Drehmaterial präsentiert und sich auf die Spuren von Peixotos Leben und Werk begibt und dem damit eine eindringliche Hommage an eine der faszinierendsten Figuren des brasilianischen Kinos gelingt. Mitwirkende sind neben anderen die Regisseure Walter Salles und Nelson Pereira dos Santos sowie die Hauptdarstellerin aus Limite, Olga Breno.
Onde a terra acaba wird anlässlich der Premiere der neuen rekonstruierten Fassung von Limite gezeigt.

Sérgio Machado

Sérgio Machado (* 1968) ist ein brasilianischer Regisseur und Drehbuchautor. 2005 wurde sein Film Cidade Baixa (Lower City) auf dem Filmfestival Cannes in der Sektion Un Certain Regard gezeigt. Weitere Filme von ihm sind: 3 Histórias da Bahia (2001), Madam Satã (2002) und A Morte e a Morte de Quincas Berro Dágua (2009). Darüber hinaus schrieb er das Drehbuch zu Behind the Sun von Walter Salles.