DOKU.ARTS
Zeughauskino Berlin
10.09.–12.10.2014

Regarding Susan Sontag

Dies ist der Dokumentarfilm, auf den alle gewartet haben – der definitive Filmessay über Susan Sontag. Nancy Kates hat alle wichtigen, noch lebenden Freunde und Geliebten sowie zahlreiche Schriftsteller, Künstler und Kritiker interviewt, mit denen Sontag im Laufe ihrer langen und erfolgreichen Karriere als kämpferischste weibliche Intellektuelle New Yorks zusammentraf.
Im Mittelpunkt des Films steht Sontag selbst. Sie war eine außergewöhnlich schöne Frau, die im Laufe ihres beruflichen Lebens zahlreiche Interviews – auf Englisch und auf Französisch – vor der Kamera gab; diese kunstvoll zusammengetragenen Mitschnitte bilden das Herzstück von Kates’ Dokumentarfilm. Sontag, die mit 15 Jahren in Berkeley zu studieren begann, besuchte in schneller Folge eine Reihe von Universitäten – Chicago, Harvard, Oxford und Columbia – und erhielt Preise und Stipendien. Der Film fängt ihren Charme, ihre Anziehungskraft und ihre eindrucksvolle Wortgewalt auf eine sehr präzise Weise ein. Obwohl Sontags Bisexualität seit langem bekannt ist, zeigt Kates’ einfühlsamer Film, wie sehr sie sich in Wirklichkeit zu Frauen und lesbischer Liebe hingezogen fühlte. Die Subkultur des „Camp“, die sie so brillant in ihren Essays analysierte, kannte sie aus ihren eigenen Erfahrungen mit der Schwulenszene. Der Film ist in jeder Hinsicht ein faszinierendes Porträt, eine vor Geist sprühende Erinnerung an eine Stadt, eine Epoche – und einen Zeitgeist.

Nancy Kates

Nancy Kates ist eine renommierte US-amerikanische Regisseurin. Seit ihrem Abschluss 1995 an der Stanford University drehte sie zahlreiche Dokumentarfilme, darunter Their Own Vietnam (1995) und Castro Cowboy (1992). Für ihren Dokumentarfilm Brother Outsider: The Life of Bayard Rustin (2003) über den homosexuellen Bürgerrechtler wurde sie vielfach ausgezeichnet u. a. mit dem GLAAD Media Award. Neben ihrer filmischen Tätigkeit arbeitet sie als Produzentin, Autorin und Beraterin bei zahlreichen Dokumentarfilmen mit und hält regelmäßig Vorträge an Filmschulen und Universitäten.